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Auf Deutsch


Zwei Geschichten, ein Frühstück

Frühstück?!
Jetzt schon?
Heute ist Samstag.
Ich will noch schlafen.
Die Kinder spielen aber laut.
Wo ist eigentlich mein lieber Mann?
Heute muss er doch das Frühstück machen.
Ich stehe auf, bin aber noch sehr schlapp.
Der Spiegel zeigt mir gnadenlos wie schrecklich ich aussehe.
Schnell duschen und ich hoffe Frühstück und Mann sind da.

Ana Rosa López Villegas
30.10.2010.

Frühstück!,
hmmm... lecker!!!
Ich liebe Haferflocken.
Sie geben mir Energie.
Alltagsenergie, Energie für die Seele.
Sie bringen mich in die Vergangenheit.
Ich erinnere mich jeden Tag an dich!
Liebe Oma mit heiligen Händen ohne bekannte Grenzen.
Du hast mir nicht nur Lesen und Schreiben beigebracht.
Du hast mir eingeprägt, wie man einen guten Tag anfängt.

Camilo Cárdenas
01.11.2010

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Der verdammte Dilettant

Foto: Robert Cárdenas

Dienstag. Herbst. „Der perfekte Tag zum Sterben“, dachte der Helmut. Keine Blumen, keine Kerzen, gar nichts auf den Tischen. Keine Bilder und vor allem, keine Bücher… nichts dass die Aufmerksamkeit ablenken könnte. Nur er, die Zeit und die Geduld. So hat er angefangen zu warten, einfach abzuwarten. Er entdeckte immer wieder die neuen alten Erinnerungen in seinem Kopf, in seinem Herzen. Es waren tolle Zeiten, schöne Erlebnisse. Er erinnerte sich an seine geliebte und verstorbene Emma, an sein kinderloses und trotzdem glückliches Leben… zusammen mit ihr. Er vermisste den gemeinsamen Garten, die Rosen, die Hingabe. Es wurde schon Zeit, seine geliebte und verstorbene Emma wieder zu treffen, dort, im Jenseits. Das Hier-und-jetzt wollte er nicht mehr, es war ihm zu langweilig und farblos.

18 Uhr. Der Helmut fragte sich: „Wann kommt er denn endlich?“.

19 Uhr. Der ausländische Pfleger kam zum Helmut. Er umarmte den Helmut ganz zärtlich. „Mann, dein Nachbar ist weg!“, verkündigte er. „Was?, Wie denn?, Wann?“, fragte der Helmut enttäuscht den Pfleger. „Vor ungefähr 30 Minuten, Herzinfarkt, blitzartig. Es tut mir leid, Helmut“, sagte der Pfleger und ging aus dem Zimmer.

Der Helmut konnte es nicht glauben, er wollte es nicht glauben. Immer wieder die gleiche Geschichte. Immer wieder die Enttäuschung, die Wut, das Leben. „Was denn jetzt? Muss ich denn weiter leben?“, murmelte er leise und verbittert. „Es kann doch nicht so schwierig sein! Einfach bei mir vorbeizukommen. Mann, du bist ja ein verdammter Dilettant und ich hasse dich!“, sagte er dann ganz laut.

1.00 Uhr. Der Helmut saß immer noch auf seinem Stuhl, so wie eine vergessene Puppe im Kinderzimmer. Das Bild von seiner geliebten und verstorbenen Emma hatte er doch in seiner Hosentasche. Da sieht die Emma so fröhlich aus, mit ihrem weißen Lächeln und ihren tief schauenden blauen Augen. Er nahm das Foto raus und sprach liebevoll zu ihr: „Ach, Emma, meine liebste Emma. Ich muss doch noch weiter leben…!“
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Das ist meine erste "deutsche" Kurzgeschichte überhaupt.
Este es mi primerísimo relato breve en alemán.

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